13. Dezember

Manchmal muss ich über die Welt fliegen. Dann ist mir nach Weite und Ferne und dann will ich wissen, wie es an bestimmten Stellen wohl so aussieht. Dafür fliege ich weit hoch oben über der Welt und dann sehe ich ganz weit unten ein Pünktchen und da muss ich dann hin, ich sinke und sinke und immer mehr kann ich erkennen und … bevor jetzt jemand denkt, mir ist der Glühwein zu Kopfe gestiegen 😉 ich rede von Google Earth.

Auf diese Weise habe ich Johnston Island gefunden. Dieses kleine Atoll erlangte traurige Berühmtheit durch die vielen Bombentests (Atom sowie Wasserstoff), die die USA dort durchgeführt haben, von denen außerdem etliche fehlgeschlagen sind und die Insel verseuchten. Dem nicht genug, wurden dort zudem chemische Kampfstoffe gelagert, Sarin und Agent Orange. Und Anfang der 1980er Jahre wurde dann eine Anlage gebaut, solche und andere Kampfstoffe zu vernichten. Doch das ist lange her, das Militär räumte die Insel und seit über 20 Jahren verwaltet dort der U.S. Fish & Wildlife Service das Naturschutzgebiet Johnston Atoll National Wildlife Refuge.

Ich habe einen alten SPIEGEL-Artikel von 1990 ausgegraben, in dem steht, wie äußerst gefährlich dieses Giftgas für den Pazifik gewesen ist. Es hätte zur absoluten Katastrophe kommen können. Undenkbar. Aber es ist ja nochmal alles gut gegangen. Nun leben dort Vögel.

Menschen sind aber auch, gelinde gesagt, schräge Vögel. Eine ganze Insel im Nirgendwo voller Dinge, die Zerstörung bringen können und im Ernstfall auch sollen. Unfassbar. Nun ist diese Insel wieder in der Hand der Natur und kann sich erholen.

 

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